Heute

27.03.2015

Vortrag von Herbert Kättner zum Abschluss der Ortskernsanierung

Mehr als 40 interessierte GrefratherBürger waren am Freitag, dem 27.03.2015, der Einladung des Heimatvereins Grefrath zu einem Vortrag von Herbert Kättner über den Abschluss der Ortskernsanierung in den Bürgerhof gefolgt. Herr Kättner, der mit den Maßnahmen zunächst als Kämmerer und später als Bürgermeister unmittelbar befasst war, erinnerte in seinem Vortrag an die Widerstände und Bedenken, die es zu Beginn bei den Bürgern und im Rat gab.

Bei allen Beteiligten setzte sich Anfang der 60er Jahre aber schnell die Erkenntnis durch, dass angesichts der in Gemeinde vorherrschenden mittelalterlichen Strukturen Veränderungen dringend erforderlich waren mit dem Ziel, den Ortskern attraktiver zu gestalten. Diese betrafen aber auch insgesamt vier Betriebe mit einem großen Flächenbedarf, für die im Ortskern keine Ausdehnungsmöglichkeiten mehr vorhanden waren.

Voraussetzung für die Umsiedlung war zunächst der Bau von Umgehungsstraßen, aber auch die Notwendigkeit, den Durchgangsverkehr insbesondere in ost-westlicher Richtung aufzunehmen, um den Ortskern zu entlasten. Dieses Vorhaben wurde insbesondere vom Grefrather Einzelhandel kritisiert. Schließlich – so berichtete Herr Kättner – habe man sich auch hier nach längeren Diskussionen auf eine Kompro­misslösung verständigt.

Grundlage für die Maßnahmen waren die Entwürfe eines Aachener Planungs­unternehmens, die im Wesentlichen auch realisiert wurden. Nach dem  Ankauf des zum ehemaligen Winkelshof gehörenden Geländes – heute Deversdonk – durch die Gemeinde und nach der Klärung oft sehr schwieriger Grundstücksangelegenheiten konnten die Sanierungsmaßnahmen in Angriff genommen werden. Dazu zählte auch der Bau der Schanzenstraße als Teil des innerörtlichen Ringes.

Anhand zahlreicher Fotos wurde deutlich, wie tiefgreifend sich das Bild der Gemeinde seit dem Beginn der Ortskernsanierung verändert hat. Teilnehmer beklagten jedoch, dass zahlreiche ältere Gebäude abgerissen wurden und an deren Stelle Gebäude errichtete wurden, die nicht unbedingt zur Verschönerung des Orts­bildes beitragen. So blieb die Frage, ob Grefrath nach dem Abschluss der Sanie­rungsarbeiten schöner geworden sei, unbeantwortet.

Abschließend gab Herr Kättner zu verstehen, dass nicht alle ursprünglichen Pläne verwirklicht werden konnten. So habe das kleine Einkaufszentrum Deversdonk nicht die Erwartungen erfüllt, die man darin gesetzt habe. Dem stimmte auch Bürger­meister Lommetz zu, der als Mitglied des Heimatvereins anwesend war. Er bezeich­nete die Ortskernsanierung trotz einiger Vorbehalte als eine gelungene Maßnahme.