Das Textil­denk­mal auf der Schan­zen­straße

Vorwort zur Chronik der Grevelour AG

Mit der Errichtung des Textildenkmals auf dem ehemaligen Grevelour­gelände im November 2000 durch den Heimatverein Grefrath fand eine mehr als einhundertjährige industrielle Textilproduktion in Grefrath ihr Ende. Die vorliegende Chronik bildet den Abschluß des Projektes „Industrielle Textil­produktion in Grefrath“.

Dem Heimatverein Grefrath lag das von Herrn Thate in mühsamer Arbeit verfaßte, umfangreiche „Kaleidoskop“ vor, in dem der Verfasser unter anderem auch sehr ausführlich die weltgeschichtlichen und politischen Hintergründe der jeweiligen Zeit beleuchtet hat. Wegen des großen Umfangs dieses Werkes hat Herr Peter Mündges die Aufgabe übernommen, mit seiner Sachkunde und seinem persönlichen Engagement die Chronik auf die Teile zu reduzieren, die das Grefrather Unternehmen unmittelbar betreffen.

Die Textilbetriebe in unserer Gemeinde, die aus der Firma Ebels & Schwartz hervorgegangen sind, haben das Leben der Bürger unserer Gemeinde über viele Generationen in erheblichem Maße beeinflußt. Der Heimatverein hielt es daher für angebracht, mit dieser Chronik an die Öffentlichkeit zu treten, um auf diese Weise auch einen Teil der jüngeren Geschichte Grefraths zu dokumentieren. Die Zielgruppe dieser Chronik ist nach der Vorstellung der Bearbeiter sehr heterogen. Dies mag dazu führen, dass bestimmte Einzelheiten, beispielsweise technische Daten oder wirtschaftliche Kennzahlen, nicht das Interesse eines jeden Lesers finden werden.

Wir haben uns jedoch dieser Arbeit unterzogen in der Hoffnung, daß die vorliegende Chronik auf ein breites Interesse stoßen wird.

Für den Heimatverein Grefrath:

Herbert Küsters (Vorsitzender)
Peter Mündges (Ehren­vorsitzender)

Grefrath, im November 2001

In den vergangenen Jahrzehnten  fanden an dieser Stelle Tausende von Bürgern unserer Gemeinde Arbeit und Brot. Die Unternehmen, die an dieser Stelle gearbeitet haben, trugen den Namen Grefraths in alle Welt. Sie haben wesentlich zum Wohlstand der Gemeinde beigetragen.

Es ist der Wunsch des Heimatvereins, daß auf dem sanierten Gelände neues Leben erblüht.

Kurz­be­schrei­bung des Textil­denkmals

Die drei abgeschrägten, aufrechtstehenden Basaltbeton-Elemente mit den eingelassenen runden Öffnungen stehen symbolisch für die drei Firmen, die seit der Gründung der Samtbandweberei Ebels & Schwartz die Hauptsäulen in dem Grefrather Textil­unternehmen waren. Die abgeschrägten Formen greifen die Scheddach-Kon­struktion der ehemaligen Gebäude wieder auf.

Kettfäden, dargestellt durch die Edelstahlstangen, die auf der einen Seite in zwei übereinander­liegenden Ebenen die Betonformen durchdringen und auf der anderen Seite als zwei Metallbahnen hervortreten, verkörpern den Vorgang des Doppelwebens von Samt- und Plüschgeweben (Ober- und Untergewebe). Die Edelstahlbleche sind so gebogen, dass für den Betrachter ein Bezug zum Stoff hergestellt wird. Durch die versetzte Anordnung der Basaltbeton-Elemente ergeben sich beim Umrunden des Denkmals unterschiedliche räumliche Eindrücke. Dies wird besonders beim Blick durch die runden Fenster­öffnungen deutlich.

Firmengeschichte

Im Jahre 1869 gründeten Johann Peter Ebels aus Mönchengladbach und Rudolf Schwartz aus Krefeld in Grefrath die Samtbandweberei Ebels & Schwartz. In der wechselvollen Geschichte haben sich Namen und Besitzverhältnisse oft geändert. Im Jahre 1923 wurde das Unternehmen ein Werk der Girmes – Gruppe. Die bedeutendsten Unternehmen waren die Firmen Schwartz, Plüschweberei und Grevelour. Um die Erinnerung an den Gründer wach  zu halten, hat der Heimatverein Grefrath sich dafür eingesetzt, dass eine Straße auf dem sanierten Gelände den Namen Schwartzstraße erhielt.

Große Investitionen und die schöpferische Leistung der Mitarbeiter machten das Werk zu einer der größten Fertigungsstätten für Polgewebe. Aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten musste die Girmes – AG im Jahre 1986 diesen Betrieb einstellen. Nach der Sanierung des Unternehmens und dessen Umwandlung in die Girmes GmbH wurde der Produktionsstandort Grefrath immer weiter abgebaut und schließlich ganz aufgegeben. Im Jahre 1998 wurde mit dem Abriss der Gebäude begonnen.

In den vergangenen Jahrzehnten  fanden an dieser Stelle Tausende von Bürgern unserer Gemeinde Arbeit und Brot. Die Unternehmen, die an dieser Stelle gearbeitet haben, trugen den Namen Grefraths in alle Welt. Sie haben wesentlich zum Wohlstand der Gemeinde beigetragen.

Es ist der Wunsch des Heimatvereins, daß auf dem sanierten Gelände neues Leben erblüht.